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Wanderzweier |
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Zwei gummigelagerte runde
Sentenreihen und eine 4-kantige Dollbordleiste bilden das Grundgerüst
mit der zweiteiligen steckbaren Bodenleiter. Eine Verriegelung mit den
Kielleisten findet mittels simplen drehbaren Brettchen statt. (z.B. kurz
vor Spant 2 von der Mitte aus gesehen) Innen an den Spanten verläuft
eine zusätzliche Leistenreihe, die erst nach Einbau das Gerüstes
in die Haut montiert wird.
Überhaupt, die Spanten: ein kleiner Stift verriegelt sie mit dem Dollbord, und über einen Schnappverschluss (wie bei alten Kisten) werden die Spanten zusätzlich an das Dollbord gepresst, hält sicher und ist robust, auch wenn es etwas "unprofessionell" im Vergleich zu anderen Booten aussieht. Von oben nach unten verläuft dann an den mittleren Spanten ein Messingband mit einer Bohrung, in die die zusätzliche Versteifungsleiste (zweiteilig bei der Länge des Cockpits) innen im Boot angeschraubt wird. Unten in der Bodenleiter greifen die Spanten mit einfachen Messingwinkeln. Der Süllrand besteht aus einer dreh- und klappbaren Leiste, die in den Hohlsaum der Haut (übrigens eine dunkelblaue Haut mit einem mittigen hellblauen "Rallye"-Zierstreifen) geschoben wird. Das Waschbord wird mit Schrauben innen an den Spantenbeschlägen eingehakt und die unverlierbaren Flügelmuttern außen angezogen, passt. |
Diese Schrauben
stehen außen weit über und dienen dann zur Spritzdeckenbefestigung.
Die Spritzdecke ist aus Baumwolle mit 2 Lukendeckeln, und nur für
die Wanderung gedacht. Die Deckstäbe (je einer vorn und hinten) sind
in der Mitte geteilt, um auf ein freundliches Packmaß des
Bootes von ca. 1,35 m zu kommen. Interessant sind noch die sehr
robusten und recht hohen (bei der Höhe des Waschbordes sicher sinnvollen)
Sitze aus kleinen Eschenholzleisten, wenngleich die Sitze recht lose auf
der Bodenleiter aufliegen. Durch die Art der Bodenleiterbefestigung und
wohl auch aufgrund der geteilten Deckstäbe ergibt sich nur eine befriedigende
Selbsttrageeigenschaft des Gerüstes. Mit Haut sieht das aber evtl.
besser aus.
Das Steuer ist ein einfaches Holzpedal, das Ruderblatt ähnelt stark den alten Hammer-Blättern, leider fehlte der das obere Querteil, mit etwas nachfeilen passt aber ein DDR-Senknorm-Teil. Unser bislang kompliziertestes 3-D-Puzzle, aber als die innenliegenden Versteifungsleisten erst ihren Platz gefunden hatten, entstand ein sehr bemerkenswertes Faltboot im Wohnzimmer. Falls es die Haut noch einmal macht, würden wir gerne im kommenden Sommer eine Probefahrt wagen, um mal die Fahreigenschaften eines so seltenen Zweiers zu testen. |
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Leider ist die Haut sehr
stark verhärtet. Der Vorbesitzer war vor Jahren das letzte Mal damit
unterwegs und damals soll das Boot schon nicht mehr ganz trocken gelaufen
sein.
Fazit: Im Gegensatz zum Pionier oder Pouch ist der hohe Waschbordrand auffallend, durch die erhöhte Sitzposition wird das jedoch gut ausgeglichen und die innenliegenden Versteifungsleisten ermöglichen einen hervorragenden Bootskontakt, die Beladung dürfte durch die flachen dampfgebogenen Spanten sehr einfach vonstatten gehen. (J.L. und T.G.) |
Länge | Breite | Gewicht | Seitenh. | Spanten | Haut | Verwendung | Baujahre | |
Kurzeiner | 3,20 m | 65 cm | 16 kg | 1953 | ||||
Blitz | 1958 | |||||||
WE 307 | 4,50 m | 65 cm | 21 kg | 26 cm | 7 | silber/blau | Wandereiner | 1959 |
WZ 311 | 5,20 m | 82 cm | 29,5 kg | 23 cm | 7 | silber/blau | Wanderzweier | 1959-1960 |
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