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Der "sagenumwobene" Poucher Flitzer KS 75 (auf Kiel gebauter Sportzweier mit 75 cm Breite) wurde vermutlich nur von Ende der Fünfziger bis 1960 gebaut. (Endziffern der Fertigungsnummer = Baujahr). Als schnelles Regattaboot ist er fischförmig, sehr schlank und besitzt einen ausgeprägten Kiel. Der Einbau dieses Kiels und der darüber liegenden Bodenleiter gilt als schwierig. Durch die grazilen, formverleimten Spanten wirkt der Innenraum sehr geräumig. . |
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Bis Baujahr 1959 haben die Boote einen Süllrand mit einer Kedernut an der Unterseite, in die das Oberdeck mit einer Kederschnur eingezogen wird (ähnlich Delphin 85 oder Kolibri). Entlang der Oberkante gibt es ebenfalls eine schmale Nut in die eine leichte Spritzdecke eingesetzt werden kann. Die unten stehende Aufbauanleitung von 1958 bezieht sich auf diese ältere Ausführung. Das abgebildete jüngere Boot hat dagegen den gleichen robusten Süllrand wie ein RZ85. (Innenliegender Hohlsaum mit zusätzlichen Einlageleisten)
Da er mit einer Zweierbesatzung recht nass läuft und nur noch wenig Zuladung erlaubt, wird der KS75 inzwischen gerne von Einzelfahrern als schneller geräumiger Einer gefahren. Für diesen Fall bietet die LFM drei Austauschspanten. (Spant 3 und 5 geschlossen, Spant 4 offen.) Der ungewöhnliche Einbau im vorderen Teil der Sitzluke dieses Exemplars ist ein selbst genähter Kindersitz, in dem ein Kleinkind mit Blickkontakt zur Mama untergebracht werden kann. |
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An diesem gut erhaltenen KS 75 gibt es einige interessante Details. So besitzt er noch das ältere Waschbord wie es in der Aufbauanleitung beschrieben ist. Die Klappsitze scheinen genauso selbstgebastelt zu sein wie die Steuerpedale und die | Masthalterung. Alle Zusätze sind solide gearbeitet und fügen sich harmonisch ein. Ob man ein derart kippliges Boot noch vernünftig segeln kann, darf allerdings bezweifelt werden. Vom Hersteller war es jedenfalls nicht dafür vorgesehen. |
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Der auf Kiel gebaute Sportzweier für den Sprinter
Das Faltboot POUCH "KS 75" ist verpackt in einer Stabtasche und einem Rucksack. |
Die
Stabtasche enthalt:
1 Gerüstvorderteil (V)
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Der Rucksack
enthält :
1 Bootshaut
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Ob sie Neuling in der Zunft
der Wassersportler sind, oder schon zu den alten "Hasen“ zählen, wählen
Sie für den Anfang den Platz für den Aufbau nicht zu klein. Vergessen
Sie nicht, daß das Boot immerhin eine Länge von 5,50 m hat und
daß man auf ebener Erde den Aufbau leichter durchführen kann.
Sie werden selbst merken, daß Sie sich dann Arger und Verdruß
ersparen. Wenn Sie den geeigneten Fleck gefunden haben, dann denken Sie
zuerst einmal an sich selbst und machen eine kleine Atempause. Sie könnten
sonst in Schweiß geraten. Versuchen Sie dann unter keinen Umständen,
einen Rekord im Bootsbau zu erzielen.
Arbeiten Sie mit Ruhe und Überlegung. Die Stabtasche wird aufgeschnürt
und ausgebreitet, damit alle Teile nach Bedarf entnommen werden können.
Die Bootshaut wird dem Rucksack entnommen, aufgerollt und ausgebreitet.
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Die mit im Rucksack
verpackten Querspanten, kurz Spanten genannt, sind vom Bug bis zum Heck
fortlaufend numeriert. Die Nummer am Spant ist Immer der entsprechenden
Nummer auf der Bodenleiter bzw. auf den Bodenleisten zugewandt. Jeder Querspant
greift seitlich in die Bordwände ein. Spant 1 und 7 werden durch Umlegen
und Einhaken einer Lasche festgelegt.
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1.
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Vordere Gerüsthälfte mit langem, schrägem Steven zur Bootsspitze auf die Mitte der ausgebreiteten Bootshaut legen. Spant 1 einbauen. |
2.
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Vordere Bordwand-Mittelteile
entsprechend der Bezeichnung an der vorderen Gerüsthälfte anbringen
und das gesamte Vorderschiffgerüst in die Bootshaut einschieben. Das
Stevenstück in der Bootshaut muß in den Gerüststeven eingreifen.
Achtung! Die Naht zwischen Bootshaut und Verdeck muß seitengleich aufgepaßt werden und in Richtung der oberen Bordwandkante verlaufen. |
3.
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In gleicher Art wird die
hintere
Gerüsthälfte mit dem Spant 7 und den hinteren Bordwand-Mittelteilen
auf die Mitte der ausgebreiteten Bootshaut in Richtung auf das Heck aufgebaut
und in die Bootshaut eingeschoben. Die hintere Firstleiste besteht aus
zwei Teilen. und muß vor dem Einschieben in die Bootshaut zusammengesetzt
werden.
Wir wiederholen: Achten Sie auf guten Sitz der Bootshaut auf dem Gerüst! |
4.
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Die Kielleiste wird
aufgeklappt entsprechend der Bezeichnung in Die Bootshaut
gebracht, in den vorderen und hinteren Gerüstteil eingefügt und durch 2 Stifte gesichert. Kielleiste langsam in der Mitte durchdrücken und damit das Boot spannen. Achtung auf Verriegelungswirbel! Wenn der Kiel richtig liegt, dann die Wirbel zur Verriegelung umlegen. |
5.
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Bordwand in der Mitte vorsichtig soweit einwärts biegen, bis die Verschlußteile ineinander greifen. Dann Bordwand langsam nach außen lassen. Die Stifte in den Verschlüssen müssen in die entsprechenden Bohrungen greifen. |
6.
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Vorderes und hinteres Bodenleiterteil in die Sentenverschlüsse einfügen und die Bodenleiter in der Mitte leicht anheben und langsam nach unten drücken. |
7.
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Formsenten (Vierkantleisten) einschieben und wie. bei der Bordwand verriegeln (ohne Stifte). |
8.
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Spanten 6, 5, 4, 3 und 2 entsprechend ihrer Nummer einsetzen und mit den Bordwänden verbinden. |
9.
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Firstleisten einhaken. |
10.
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Waschbordleisten
(mit der farbigen Hohlkehle) aufschieben, vorn zuerst beginnen und mittels
Flügelmuttern festschrauben.
Dabei den Waschbord-Rückenteil einsetzen. Achtung! Lassen sich die Waschbordleisten infolge der hohen Spannung der Bootshaut beim neuen Boot nur schwer auf Gewindezapfen bringen, dann zuvor Bug oder Heck des Bootes etwas hochlegen und die hochliegende Mitte durchdrücken. |
11.
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Verdeck an das Waschbord-Rückenteil innen einhaken. (Die äußeren Zapfen sind für die Spritzdecke.) Sitzbretter nach der Bezeichnung auflegen |
12.
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Die gepolsterten Rückenlehnen sind an den Schraubköpfen - auf der Unterseite der Spantenbrücken 4 bzw. 6 einzuhaken. Der Waschbord-Spitzenbeschlag wird aufgesetzt und durch Anziehen der Flügelmutter mit dem Querstück festgeklemmt. |
Der Abbau des Bootes
erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge des Aufbaus.
Die Spritzdecke wird mit der Spitze auf die Waschbordspitze aufgesetzt und mit ihrem verstärkten Rand in die Nuten der Waschbordleisten gedrückt. Das Spritzdecken-Rückenteil wird am Rückteil des Waschbords eingehakt und seitlich die Haltelaschen über die senkrecht stehenden Flügelmuttern gedrückt. Die „Spritzwasserschürze“ gewährleistet den Abschluß zwischen Spritzdecke und Fahrer. Steuereinrichtung Das Gummikabel des Fußsteuers
wird seitlich unter der Spantbrücke des Spantes 4 eingehakt. Die Steuerschnur
wird jeweils vom Fußsteuerbügel über Spannklötzchen
durch Die Bohrungen des Waschbord-Rückenteils zum Joch des Steuers
geführt und befestigt.
Das Faltboot POUCH „KS 75“
ist als reines Sportboot entwickelt, seine Konstruktion ist so,
daß gerade unsere Wassersportler, welche besonderen Wert auf Schnelligkeit
legen, damit ihre besonderen Wünsche erfüllt erhalten.
POUCH KR. BITTERFELD - TEL BITTERFELD 5233 / 5234 Pd 1207-58 4000 IV-2-23 3279 |
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