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Die Bezeichnungen "Klepper" und "Pionier" wurden auf Grund der ähnlichen Bauweise gewählt, da die genauen Typenbezeichnungen noch nicht in Erfahrung gebracht werden konnten. |
Hellas - (Klepper) |
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Das Boot ist 5,20m lang, 83cm breit. Es hat keine Seitenluftschläuche und ein reines Stabgerüst (einfache Dollbordstäbe statt Verbundbordwände). Der Süllrand wird durch eine Kedernut mit dem Oberdeck verbunden und mit Flügelmuttern an den Spanten angeschraubt. Achtern sorgen zwei Schrägstäbe für zusätzliche Stabilität. .. |
Ein originelles Detail ist die Befestigung des vorderen Firststabes. Sie dient gleichzeitig als obere Masthalterung, so dass der Segelmast nicht wie bei Klepper durch ein Loch in der Süllspitze gesteckt wird, sondern eine Handbreit dahinter steht. | Einige Merkmale erinnern dennoch stark an Klepper-Boote. Die Süllspitze und der sichelförmige Ruderbeschlag sind sehr ähnlich, ebenso die Schiebehülsen und die Form der Stevenkappen. Kleppertypisch ist auch die Verbindung von Kielgabel und Steven durch Metallstifte. |
Hellas - (Pionier) |
Der Vorbesitzer bekam das Boot 1956 von seiner Großmutter geschenkt, die es damals für 790,- DM im Kaufhof Mönchengladbach erworben hatte. Vom jetzigen Besitzer wurde es auf eine Zeitungsanzeige hin gekauft. Unter diesen Umständen ein seltener Glücksfall. Es ist trotz des hohen Alters in einem sehr guten Zustand. Alle Teile sind vollständig und unbeschädigt. Die Bootshaut ist geschmeidig und ohne Flicken. Stabtasche und Rucksack sind ebenfalls noch im Original vorhanden. |
wurden direkt am Boot ermittelt: .
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Es handelt sich
um einen Wanderzweier in klassischen Abmessungen. (5,20m x 83cm)
Das reinrassige Stabgerüst (keine Verbundbordwände) kommt ohne Schrägstäbe aus. Die Ähnlichkeit zu Booten der Pionier-Faltbootwerft Bad Tölz, ist sehr auffällig. Besonders die "organisch" geschwungenen Spantenöffnungen sind typisch. |
Das Boot wurde vermutlich nie gesegelt. Unter dem Mastloch in der Süllspitze gibt es auf der Bodenleiter keine Halterung für einen Mastfuß. |
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Der ungewöhnliche Steuerbock stammt von LFB-Stern und wurde offenbar
zusammen mit dem Senknorm-Ruderblatt nachträglich hinzugefügt.
Die Herkunft der Pedale konnte noch nicht ermittelt werden.
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Eine kleine "Trophäensammlung"auf der Süllspitze (Achensee, Bodensee, Venedig, Österreich...) erzählt von der bewegten Vergangenheit des Bootes. |
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Dieser Hellas-Zweier wartet mit ungewöhnlichen Details auf. Bei einem Blick ins Bootsinnere entdeckt man ein klassisches Stabgerüst mit Spanten aus braunem Kunststoff, die leider teilweise geborsten sind. Holzspanten wären einfach zu reparieren, aber Plastespanten ...? Am Vordersteven befindet sich ein Ruderbeschlag, wie er bei den späteren Poucher Booten und MTW-Kolibris üblich war. Besucher des Museums haben schon spekuliert, ob dort vielleicht eine zweite Steuerung zum Rückwärtsfahren hingehört. Die Erklärung ist einfach. Der Originalbeschlag stand nicht zur Verfügung, also wurde behelfsweise dieser übrig gebliebene Ruderbeschlag montiert um das Totholz zu stabilisieren. Dass es kein "Wolpertinger" sondern tatsächlich ein Hellas ist, zeigt der direkte Vergleich mit den anderen beiden Booten. J+J |
Als ich im August 2001 ein Faltboot von einem Arbeitskollegen kaufte, wusste ich noch nicht, auf was ich mich einließ. Im nachhinein erwies sich das ganze Paket als große Bastelpackung, bei dem aber immerhin außer dem Boot, das Segel, ein Bootswagen und zwei Zündapp-Delphine dabei waren. Nach kurzer Anfrage im Faltbootforum landete ich bei Sport Zimmermann, der mir nur bestätigen konnte, dass die Fa. Hellas vor ca. 30 Jahren mit dem Bau von Faltbooten aufgehört hat. Da ich auch niemanden kannte, der irgend welche Erfahrungen mit Faltbooten hat, ging ich selbst ans Werk um eine neue Haut zu nähen. Das Boot befand sich ca. 25 Jahre in „Familienbesitz“, war allerdings nicht neu gekauft worden. Es dürfte sich dennoch fast im Orginalzustand befinden. Hier einige Maße und Bilder von meinem Boot bzw. den Einzelteilen. R.Z. |
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Die achterlichen Deckstäbe gehen über Spant 6 und 7 bis unter die Rücksitzlehne. |
sitzt sehr weit vorn zwischen Spant 1 und 2 (Achtern sitzt die Verbindung zwischen Spant 5 und 6) |
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Vordersteven mit einem Firststab |
Die Tothölzer
(leider fehlen die hinteren Beilagestücke) |
Achtersteven mit zwei Deckstäben |
Verbindungsstelle rechtes Dollbord mit Spant 7 | einige Teile sind in Deutsch beschriftet ... | ... manche sogar zweisprachig |
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